Bau der Wasserleitung in Buke

Von einer großen Dürre berichtete der Chronist im Jahre 1874. Die Brunnen und Zisternen waren ausgetrocknet. Außer aus dem noch intakten Kump floss kein Wasser mehr.

In den Jahren 1907, 1909 und 1921 konnte bei Wünschelrutenversuchen durch den Kultur Bausekretär Marx vom Landesbauamt unterhalb von Buke nach Altenbeken Wasser ermittelt werden. Weitere geologische Untersuchungen aus dem Jahr 1927 veranlassten die Gemeinde zu Probebohrungen. Bei den Bränden im Jahr 1928 versiegten die Brunnen und Zisternen.

Bereits 1929 begannen die Planungen zum Bau einer Zentralwasserversorgung. In der Kirchenchronik aus dem Jahr 1930 vermerkte der damalige Pastor: "Der Bauanfang der Wasserversorgung für Buke rückt immer näher".

In dieser Zeit und lange zuvor mussten die Einwohner von Buke die Wasserversorgung selbst sicherstellen. Fast jeder Hof hatte eine eigene Brunnenanlage oder eine Zisterne.

Buke hatte das Glück, den in der Egge entspringenden Wasserversorger "Springquelle" in der Nähe zu haben.

Auch der seit Jahrhunderten sprudelnde Eichborn, der immer Wasser führte, speiste den Dorfkump am südlichen Ortsausgang. Dieser hatte eine überaus wichtige Funktion im Ort. Erstmalige Erwähnung fand das Kump im Jahr 1344. Bei einer Tiefe von 12 Fuß und einem Durchmesser von 9.5 Fuß hatte sein Fassungsvermögen für Buke fast immer ausgereicht. Bei dem ersten Bohrversuch für die Wasserleitung auf der Wiese des Vorstehers Josef Tofall in der Nähe des Kumps gab es einen Sabotageakt. Unbekannte verstopften das Bohrloch mit Eisenstangen. Selbst eine Belohnung von 500 Mark führte nicht zur Ergreifung der Täter. Die Bohrungen setzte man in dem Staatsforst am östlichen Waldrand von Buke fort. Nach Abschluss der Planungen begannen die Bauarbeiten Anfang Mai 1931. Es musste ein Hochbehälter und eine Pumpstation gebaut werden. Die Pumpstation baute die Gemeinde am Waldrand in östlicher Richtung hinter dem Eigentum der Familie Mertens im sogenannten Mertensgrund. Die Errichtung des Pumpenhauses erfolgte durch die Fa. Tegethoff aus Altenbeken.

Der Hochbehälter auf der Gemarkung der Gemeinde speicherte das gepumpte Wasser. Den Hochbehälter im Buker Oberdorf erstellte die Fa. Köthenbürger aus Paderborn auf dem gemeindeeigenen Grundstück. Zunächst sollte das Fassungsvermögen 50 cbm betragen, jedoch erhöhte man das Volumen auf 100 cbm. Baubeginn war der 30. März 1931. Bereits am 25. September 1931 konnte der Pumpbetrieb aufgenommen werden. Der Gemeinde sind durch den Wasserleitungsbau enorme Kosten in Höhe von 74.459,91 Reichsmark entstanden.

Die Wasserleitung verlief vom Waldrand im Mertensgrund Richtung Bahnübergang. Unter den Bahngleisen verlegte die ausführende Firma die Leitung quer durch das Dorf bis zum Hochbehälter. Die in der Nähe des Hochbehälters später gebauten Häuser Potthast und Grußmann mussten aufgrund der Druckverhältnisse im Haus einen Druckspeicher installieren. Der Wasserdruck war wegen der fast gleichen Höhe zu gering. Im Jahr 1955 beschaffte die Gemeinde eine neue Wasserpumpe, die bereits unter Wasser arbeiten konnte. Im gleichen Jahr kaufte die Gemeinde 150 neue Wasseruhren. Zwar kostete dieser Kauf 7.000 DM, aber man hoffte dadurch den enormen Wasserverbrauch einzudämmen. Der Wasserpreis betrug im Jahr 1955 stolze 0,35 DM. Jedoch stieg dieser Preis bis zum Jahr 1980 auf 4,50 DM/cbm. Das Gemeinderatsmitglied Josef Mertens kontrollierte einmal im Monat die Wasseruhren. Alle halben Jahre zog die Gemeinde die Wassergebühr ein.

Enorme Mengen benötigten die Loks der Bahn. Diese sicherte sich per Vertrag das Recht, täglich 2000 Kubikmeter abzunehmen. Selbst Bad Driburg wollte Wasser von Buke kaufen. Dadurch entstand aufgrund von Einwänden aus Altenbeken der sogenannte Wasserkrieg. Heute steht der Hochbehälter unter Denkmalschutz.

Die Familie Anton Grußmann erwarb das Grundstück von der Gemeinde und pflegt es seitdem mit seiner Familie.

Als Gemeindediener fungierten Joseph Bannenberg (Bäckerjaust) und danach Bernhard Niewels. Diese beiden waren für alle Belange des Wasserwerkes zuständig.

Die Wasserversorgung der Ferienhäuser von Peter Höller und Dr. Marianne Ortner wird heute vom Haus Markus und Jennifer Grußmann (Dorfstraße 62) mit Zählwerkpumpen sichergestellt.